Seit dem 24.07.2010 wohnt Miss Sophie jetzt bei mir in Bochum. Mittlerweile sind wir zu einem super Team zusammen gewachsen, wir fahren überall gemeinsam hin und Miss Sophie liebt “ihr” Auto – auch wenn sie leider nicht so viel Platz darin hat (hoffentlich kann ich das bald ändern), aber es scheint sie nicht zu stören. Hauptsache immer mit dabei!
Unsere ersten Tage in der neuen gemeinsamen Heimat habe ich mal zusammengefasst, viel Spaß beim lesen:
Unser erster Tag war ganz besonders aufregend: Nach dem Training in Wolfskehlen hieß es: WIR fahren zusammen nach Bochum. Ein ganz schön komisches Gefühl. Einerseits habe ich mich riesig gefreut sie endlich mit nach Hause nehmen zu können, die Zusammenführung hatte ja länger gedauert als gedacht, auf der anderen Seite bekam ich von einem auf den anderen Moment ein wenig Angst: Was ist wenn es nicht klappt? Werde ich es schaffen alles richtig zu machen oder werden Tatjana und Ariane eine Woche später beim Kurs die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sagen „Oh mein Gott, das funktioniert ja garnicht!!!“ ?!
Der Abschied von Tatjana an dem Tag war ganz anders als sonst. Ich wusste zwar, dass wir uns eine Woche später wieder sehen würden aber ich wusste auch, dass ich von jetzt an ganz alleine klar kommen musste. Auf einmal war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich wirklich alles wusste und konnte, was ich wissen und können musste! Die letzte Woche in Hümmerich lief zwar super und auch die Tage in Bochum waren toll und lehrreich, aber so ganz alleine, das ist schon was anderes!
Als wir schließlich in Bochum ankamen sind wir zuerst kurz in meine Wohnung gegangen und anschließend in den Wald gefahren, in dem wir schon mit Tatjana, Till, Flint und Jessie spazieren gegangen sind. Als ich MissSophie von der Leine ließ habe ich mir die ganze Zeit eingeredet „sie läuft nicht weg, sie läuft nicht weg“ und natürlich war es auch so… schließlich habe ich einen super gut erzogenen Hund! :-) Da es aber schon recht spät war und es in dem Wald langsam dunkel wurde konnten wir keine große Runde machen und sind deshalb nur ein wenig den Weg entlang gegangen, bis sie fertig war. Wieder in der Wohnung gab es dann etwas zu fressen und anschließend legte sie sich in ihr Körbchen.
Vor dem Schlafen gehen sind wir dann mit zwei aneinander gebundenen Leinen die Straße auf und ab gegangen, was gar nicht so einfach war mit der langen Leine und dem rollern! Es hat fast eine halbe Stunde gedauert, bis ich sie überredet hatte ihr Pipi zu machen!
Das gleiche haben wir in der Woche noch ein paar Mal wiederholt, bis ich es dann doch mal mit dem „Garten“ hinter dem Haus ausprobiert habe. Am Anfang bin ich noch mit den Stützen die Treppe mit nach unten gegangen, aber nach zwei Mal mitgehen wusste sie schon, dass sie nur vor meinem Balkon rumlaufen sollte und mittlerweile kann ich mit dem Rolli oben an der Treppe stehen und brauche nur sagen „geh Pipi machen“. Wenn sie fertig ist kommt sie freudig zurück und bekommt drinnen noch ein Brötchen, genau wie in Hümmerich.
Miss Sophie fährt natürlich auch immer mit zur Arbeit nach Dortmund, wo sie von jedem, zur Begrüßung erst einmal gestreichelt wird. Sogar der Mitarbeiter, der eigentlich total Angst vor Hunden hat! Dieses morgendliche Ritual lässt sie sich nicht nehmen, da besteht sie drauf! Dann trägt ihren Napf von ihrem Platz aus in die Küche, wo es was zu fressen gibt und wenn sie fertig ist wieder nimmt sie ihn wieder mit zurück zu ihrem Körbchen. Kurze Zeit später heißt es dann schon „Früüühstüüück“, aber dieses Mal für uns Menschen – in der Agentur frühstücken wir jeden morgen zusammen. Missi ist natürlich immer mit dabei und legt sich zwischen Bobby und mich, bis wir alle wieder zurück ins Büro gehen.
Während der Arbeit hat sie nicht ganz so viel zu tun, da schläft sie die meiste Zeit in ihrem Körbchen. Manchmal steht sie auf und kommt gucken, ob alles in Ordnung ist oder will einfach mal gekrault werden will. Hin und wieder lasse ich mal absichtlich etwas fallen, so wie Stifte, Zettelchen,… was auch immer gerade „zufällig“ runterfallen könnte. Wenn ich mir etwas zu trinken hole kommt sie mit ins Lager, wo die Getränke stehen, und trägt die Flasche zu unserem Platz. Wenn wir „Glück“ haben ist die Tür zum Lager zu, dann macht sie mir die auch noch auf.
Unser erster Besuch im Supermarkt, etwa 2 Wochen nach Miss Sophies Einzug, war sehr spannend. Wir sind zusammen mit meiner Freundin Steffi zum Kaufland im Ruhr Park Einkaufszentrum gefahren. Dort gehe ich sehr oft einkaufen, da dort eine Tiefgarage direkt unter dem Supermarkt ist und ich beim Einladen nicht nass werde, wenn es regnet. Die Frau an der Information meinte gleich „nee, also Sie hätten gar nicht erst bis hier hin reingedurft, Hunde dürfen garnicht durch die Tür da! Blindenhunde dürfen schon rein, aber so Hunde glaube ich nicht, kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich kann ja mal anrufen und fragen aber ich glaube nicht das das geht.“ Während sie telefonierte kam eine andere Verkäuferin, fragte, ob das so ein „speziell ausgebildeter Hund“ wäre und ob wir rein gehen würden. Wir haben ihr erklärt, dass ihre Kollegin das gerade abklärt aber die andere Frau meinte „ach, bestimmt, ist ja kein normaler Hund“. In dem Moment legte die Verkäuferin auf und sagte „Sie dürfen rein! Hätte ich nicht gedacht! Möchten Sie noch einen Einkaufskorb mitnehmen?“
Im Supermarkt haben wir uns Zeit gelassen und sogar ein bisschen geübt! Beim Obst und Gemüsebereich habe ich sie am Regal neben den Gewürzen abgesetzt, da ich nicht wusste, wie die Leute reagieren würden, wenn ich da mit einem Hund durchrollen würde. Sie hat natürlich brav gewartet und geguckt, und sich keinen Millimeter vom Fleck bewegt. Die Leute gingen alle total verwundert an ihr vorbei und hörten immer nur „wie, ein Hund hier drin? Und schau mal wie brav der wartet, das könnte ich mit unserm Ben nicht machen, der würde den Laden auf den Kopf stellen!”
Bei unserem Rundgang durch den Laden schauten dann wieder alle auf uns, vor allem die Verkäuferinnen fanden uns scheinbar wahnsinnig toll und kamen zu uns, um Fragen zu stellen oder um Sophie mal kurz zu streicheln. So etwas gab es wohl noch nie da. Die Damen an der Wurst- und Fleischtheke wollten ihr sogar was geben, so wie sie das bei Kindern tun! “Möchte sie ein Stückchen Wurst?” Haha!
An dem Tag waren wir auch in dem Gang, in dem die Körbchen stehen und Miss Sophie fand ein Körbchen ganz besonders toll. Es war weiß und darin war ein rotes Tuch mit weißen Punkten. Das hat sie dann natürlich auch selbst zur Kasse getragen und seit dem trägt sie mit dem Körbchen immer kleine Sachen durch die Gegend. Die Kassiererin war an dem Tag übrigens die einzige die „negativ auffiel”, sie meinte uns beim Kassieren darüber aufklären zu müssen, dass Hunde ja nicht mit rein dürften und das nächste Mal sollten wir doch ohne Hund kommen. Wir haben ihr dann gesagt, dass wir das an der Info abgeklärt haben und daraufhin sagte sie dann „ok, dann hab ich nichts gesagt.”
Ein paar Tage später habe ich das gleiche noch einmal versucht, dieses Mal im Real, zusammen mit meiner Mutter. Die Frau an der Info rief wieder irgendwo an, weil sie sich nicht sicher war und auch da war es kein Problem und wir durften rein.
In Möbelhäusern hatten wir bis jetzt auch keine Probleme, da nickt man nur, wenn die Miss Sophie mit ihrem Deckchen sahen und der ein oder andere Verkäufer schaute mal kurz auf, als sie uns langlaufen sahen, aber keiner hat etwas gesagt. Beim IKEA kam es mir sogar so vor, als wäre das total normal, dass jemand einen Hund dabei hat, da schaute niemand verwundert. Vor dem Restaurant habe ich sie sitzen lassen, weil ich mir nicht sicher war, wie die Leute reagieren würden.
In der Innenstadt hatten wir bisher auch noch nie Probleme. Viele Menschen bleiben stehen und beobachten uns, andere kommen näher und fragen, was das für ein toller Hund ist, wer sie ausbildet usw. Wenn ich merke, dass jemand wirklich interessiert ist gebe ich denen immer einen VITA Flyer mit.
Seit den ganzen Presseberichten sprechen uns jetzt auch viele an, die wissen wollen ob wir die aus dem Fernsehen oder aus der Zeitung sind. Der ein oder andere hat sogar die Linienbusse mit den Plakaten fürs Konzert gesehen und hat dann ganz viele Fragen. Ich mache natürlich immer ganz viel Werbung und hoffe, dass ganz viele Leute zum Konzert kommen!